Güter & Schlösser im Naturpark
An vielen malerischen Orten des Naturparks lassen sich beeindruckende Spuren aus der Blütezeit des Landadels mit seinen landwirtschaftlichen Gutsanlagen finden. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert war die Gutswirtschaft stark verbreitet und im heutigen Naturpark hatte sie eine besonders große Bedeutung erlangt. Im Gebiet des heutigen Naturparks liegen z. B. die Güter Seedorf, Rantzau, Rixdorf, Nehmten, Ascheberg, Rohlstorf und Wensin. Die Güter hatten oftmals viele Nebenhöfe, so genannte Meierhöfe. Von den einst stattlichen Gutsanlagen mit vielen Wirtschaftsgebäuden sind heutzutage an manchen Stellen nur noch einzelne Häuser vorhanden. Einige sind jedoch aufwendig restauriert worden und sind noch heute im Privatbesitz von Adelsfamilien. Die meisten Gutsanlagen stehen leider nicht zur Besichtigung offen. Die beiden prächtigen Schlösser im Naturpark, das Plöner Schloss mit seinem Prinzenhaus und das Eutiner Schloss, sind jedoch für Besucher geöffnet.
Die Gutswirtschaft konnte sich nur unter speziellen Besitz- und Herrschaftsverhältnissen ausbilden. Vorausgegangen war eine wechselvolle Geschichte des Landes mit vielen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft. Der Limes Saxonie bildete den Grenzsaum zwischen den sumpfigen und waldreichen Gebieten, in denen slawische Stämme lebten und den Siedlungsgebieten der Sachsen. Entlang des Grenzsaumes gab es immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen. Als der Siedlungsraum westlich des Limes Saxoniae knapp wurde, wurden die Slawen von Schaunburger Grafen und ihren Gefolgsleuten angegriffen und in der zweiten Hälfte des 12. Jh. besiegt. Die Schaunburger Grafen trieben die Ostkolonisation und Christianisierung voran und versuchten so ihre Macht auszuweiten.