Der Christianisierung der Region des heutigen Naturparks war ein langer Zeitraum mit Auseinandersetzungen zwischen Slawen und deutschen Stämmen vorausgegangen. Um die Missionierung der Slawen zu unterstützen, veranlasste der erste Bischof von Holstein, Bischof Vicelin (ca. 1090 bis 1154), den Bau vieler Kirchen im heutigen Naturpark. Einige Kirchen, wie die Kirche in Bosau oder in Neukirchen werden im Volksmund als Vicelinkirche bezeichnet, auch wenn sie offiziell einen anderen Namen tragen. Bischof Vicelin gilt aufgrund seiner intensiven Missionsbemühungen und Kirchenbauten als Kirchenvater Nordelbiens.
Kirchen
Im Naturpark Holsteinische Schweiz
Feldsteinkirchen
Im Naturpark Holsteinische Schweiz gibt es zahlreiche Feldsteinkirchen, die vor ungefähr 800 Jahren erbaut, zu den ältesten erhaltenen Bauwerken Schleswig-Holsteins zählen. Das Baumaterial für diese Kirchen, die Steine, wurde einfach von den umliegenden Feldern und Äckern zusammengesammelt und dann unter der Aufsicht von den Baumeistern übereinandergeschichtet. Die Zwischenräume wurden daraufhin mit kleineren Steinen ausgefüllt und teilweise mit Gips verputzt, welcher aus den Segeberger Kalkberghöhlen stammte.
Die Feldsteinkirchen waren überwiegend in drei Teile geteilt: Turm, einschiffiger Hauptraum und Chor. Durch den Turmraum wurden die Kirchen betreten, doch um in den Hauptraum eintreten zu können, musste am Taufbecken vorbei gegangen werden. Das Ziel dieses Kirchenaufbaus: nur wer getauft war, durfte in die Kirche und somit am Gottesdienst teilnehmen. In späteren Jahren setzte sich zum Kirchenbau die Verwendung von Backstein durch. Feldkirchen findet man in den Gemeinden Süsel, Selent und Schönwalde, wobei die bekannteste Feldsteinkirche wohl die um 1151 von Bischof Vicelin in Bosau gegründete St. Petri Kirche sein dürfte.